Flugreisen für Passagiere mit Behinderungen
Flugreisen können für Passagiere mit Behinderungen eine Herausforderung darstellen – dies sollte Sie jedoch nicht vom Fliegen abhalten. Wenn Sie vorausplanen und Ihrer Fluggesellschaft Ihre Bedürfnisse vorab mitteilen, sollte eine Flugreise für Sie problemlos möglich sein.
Reisevorbereitungen
Um einen reibungslosen Ablauf Ihrer Reise zu gewährleisten, ist es wichtig, Ihrer Fluggesellschaft vorab klare Informationen über die von Ihnen benötigte Unterstützung zu geben. Fluggesellschaften und Flughäfen müssen mindestens 48 Stunden vor Reiseantritt über Ihre Bedürfnisse informiert werden, damit die entsprechenden Vorbereitungen getroffen werden können.
Fluggesellschaften dürfen aus Sicherheitsgründen per Flug nur eine begrenzte Anzahl von Passagieren mit eingeschränkter Mobilität befördern, daher kann es unter Umständen vorkommen, dass die Fluggesellschaft ihre Buchung ablehnt. Deshalb ist es ratsam, Ihren Flug nach Möglichkeit mindestens einige Tage im Voraus zu buchen. Ihre Angaben werden daraufhin an den Abflugs- sowie den Ankunftsflughafen weitergeleitet. Das Flughafenpersonal wird Sie dann, wenn nötig mit entsprechender Ausrüstung, erwarten und zum Flugzeug begleiten. Auch bei Ihrer Ankunft in Palma wird Personal zu Ihrer Unterstützung bereitstehen.
Barrierefreiheit am Flughafen Palma de Mallorca
Alle europäischen Flughäfen sind verpflichtet, Hilfe für Passagiere mit Behinderungen anzubieten. Diese Dienstleistung am Flughafen von Palma nennt sich “Sin Barreras” (barrierefrei). Hierfür gibt es mehrere zentrale Treffpunkte, die leicht zu finden sind. Achten Sie auf das Schild mit einem gelben Rollstuhl-Symbol und einem blauen “i”, das diese Treffpunkte kennzeichnet.
Das “Sin Barreras” Team kann Ihnen mit Folgendem behilflich sein:
- Begleitung des Passagiers zum und vom zentralen Treffpunkt
- Hilfe mit dem Handgepäck
- Unterstützung am Check-in-Schalter
- Begleitung durch Sicherheitskontrolle und Zoll
- Hilfeleistung beim Ein- und Ausstieg
Wie beantrage ich den Sin Barreras Service?
Der Service ist auf Anfrage erhältlich und muss, wie bereits oben erwähnt, bei Ihrer Fluggesellschaft oder Ihrem Reiseveranstalter zum Zeitpunkt Ihrer Buchung, oder mindestens 48 Stunden vor Reisebeginn, beantragt werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich mit dem Flughafen in Palma entweder telefonisch unter Tel: (+34) 91 321 10 00 oder per Email: [email protected] in Verbindung zu setzen.
Wie funktioniert der “Sin Barreras” Service am Flughafen Palma?
Ankunft
Bei Ihrer Ankunft in Palma erhalten Sie Hilfe beim Verlassen der Maschine, Begleitung durch die Passkontrolle, Unterstützung bei der Gepäckrückgabe und Begleitung zu einem der Treffpunkte.
Abflug
Freunde oder Verwandte, die nicht fliegen, können Passagieren nach der Sicherheitskontrolle leider nicht mehr zur Seite stehen. Das Flughafenpersonal wird Sie aber gerne unterstützen. Begeben Sie sich zum vereinbarten Zeitpunkt zu einem der gekennzeichneten Treffpunkte. Dort angekommen, informieren Sie das Flughafenpersonal mithilfe der Gegensprechanlage über Ihre Anwesenheit. Man wird Ihnen daraufhin sowohl beim Einchecken, als auch auf dem Weg durch die Sicherheitskontrolle und bis hin zum Sitzplatz in Ihrer Maschine hilfreich zur Seite stehen.
Bitte beachten Sie:
Um die Unterstützung des Flughafenpersonals in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie sich mindestens zwei Stunden vor Ihrer Abflugzeit an einem der Treffpunkte einfinden.
Treffpunkte am Flughafen Palma
Diese befinden sich an den unten aufgeführten Orten:
- Beim Hauptterminalgebäude, 2. Etage, Abflugbereich (Check-in), auf dem Bürgersteig draußen.
- Im Hauptterminalgebäude, 2. Etage, Abflugbereich (Check-in), direkt in der Abflughalle.
- Im Hauptterminalgebäude, 2. Etage, Abflugbereich (Check-in), in der Abflughalle, am Ende.
- Im Hauptterminalgebäude, Erdgeschoß, Ankunftsbereich, auf dem Bürgersteig draußen.
- Im Parkhausgebäude, 4. Etage, am Zugang zum Abflugbereich im Terminalgebäude.
- Beim Parkhaus, Erdgeschoß, auf dem Bürgersteig draußen, bei der Bushaltestelle, unter der Überführung.
Unsichtbare Behinderungen
Im April 2023 hat der Flughafenbetreiber AENA eine neue Initiative für Menschen mit unsichtbaren Behinderungen gestartet. Diese können eine Reihe verschiedener Beeinträchtigungen wie Autismus-Spektrum-Störungen, Angststörungen, Lernbehinderungen und viele andere umfassen.
Passagiere mit einer solchen Behinderung sind oft in der Lage, die teilweise langen Strecken am Flughafen zu Fuß zu bewältigen. Dennoch können sie Schwierigkeiten haben, sich in der belebten und oft lauten Umgebung des Flughafens zurechtzufinden. Möglicherweise benötigen sie etwas mehr Zeit für die verschiedenen Prozesse vom Check-In bis zum Boarding, und eine verständnisvolle Haltung des Flughafenpersonals ist hierbei auf jeden Fall hilfreich.
Aus diesem Grund hat AENA einen „Ausweis für unsichtbare Behinderungen“ entworfen, der mit dem unten abgebildeten Symbol versehen ist. Passagiere mit einer versteckten Behinderung oder deren Reisebegleiter können diesen Ausweis im Voraus für die geplante Reise beantragen. Er signalisiert dem Flughafenpersonal ohne weitere Erklärungen, dass der Fluggast möglicherweise zusätzliche Unterstützung oder Zeit benötigt.
Der Ausweis kann über die Website von AENA beantragt werden. Klicken Sie auf das untenstehende Symbol, um zur entsprechenden Seite zu gelangen.
Der Ausweis ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt: Er ist nur am Tag Ihres Fluges am entsprechenden Abflugs- oder Zielflughafen gültig.
Bitte beachten Sie, dass der Ausweis nicht zur Inanspruchnahme des Sin Barreras-Services berechtigt. Dieser muss bei Bedarf separat beantragt werden (siehe oben).
Ablauf der Flugreise für Passagiere mit Behinderungen
Buchung
Wenn Sie Ihren Flug online buchen, finden Sie während des Buchungs-Prozesses eine Rubrik bzw. ein Kästchen mit Bezeichnungen wie Flugpassagierhilfe/ Besondere Bedürfnisse. Hier haben Sie die Möglichkeit, die erforderlichen Hilfeleistungen im Online-Buchungsformular einzutragen und genaue Angaben zu der von Ihnen benötigten Unterstützung zu machen (üblicherweise durch Ankreuzen von Kästchen).
Rollstuhlfahrer
Die Fluggesellschaften sind dazu verpflichtet, Ihre Mobilitätshilfen kostenfrei zu transportieren. Allerdings müssen sie ihre Fluggesellschaft bei der Buchung darüber informieren, insbesondere bei Elektromobilen oder batteriebetriebenen Rollstühlen.
Aufgrund der Sicherheitsvorschriften ist es nicht erlaubt, bestimmte Arten von Mobilitätshilfen mit an Bord zu nehmen. Diese müssen in den Frachtraum der Maschine. Auch dazugehörige Batterien werden aus Sicherheitsgründen dort transportiert. Je nach Raum in der Passagierkabine kann ein Klapprollstuhl mitgeführt werden. Werden Sie Ihren Rollstuhl in der Maschine benötigen, muss dies bei der Buchung angefordert werden. Gehstöcke und Krücken werden dem Passagier normalerweise für die Zeit des Fluges abgenommen und anderweitig untergebracht.
An Bord des Flugzeuges
Normalerweise wird man bis zum Einstieg in die Maschine in seinem eigenen Rollstuhl bleiben. Danach werden Onboard-Rollstühle genutzt. Möglicherweise müssen Sie aber schon am Eincheck-Schalter oder an einem der Treffpunkte im Flughafen Palma den Rollstuhl wechseln. Dies wird normalerweise im Fall von batteriebetriebenen Rollstühlen so gehandhabt, die im Frachtraum des Flugzeuges transportiert werden müssen.
Wo genau der Rollstuhlwechsel vorgenommen wird ist abhängig davon, auf welchem Weg es an Bord der Maschine geht und welche Einrichtungen am jeweiligen Flugsteig im Flughafen Palma vorhanden sind. Ist der Flugsteig über eine Fluggastbrücke mit der Maschine verbunden, werden Sie wahrscheinlich bis zur Tür des Flugzeuges in Ihrem Rollstuhl bleiben.
Am Flughafen Palma sind Flugzeuge manchmal in einiger Entfernung vom Flugsteig stationiert. Die Passagiere werden entweder mit einem Bus zur Maschine gebracht oder über einen Fußweg dorthin geleitet. Sollte Treppen steigen erforderlich sein, gibt für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität einen mobilen Aufzug. In diesem Fall werden Rollstuhlfahrer zu einem Onboard-Rollstuhl wechseln. Dies wird entweder am Flugsteig, beim Transport-Mobil, das Sie zum Flieger fährt oder am Boden außerhalb der Maschine stattfinden.
Toiletten im Flugzeug
Leider stellen Flugzeugtoiletten oft eine Herausforderung dar. Einige Passagiere mit Behinderung können sie gar nicht benutzen. Wenn man in der Lage ist, die Kabinentoilette zu benutzen, kann das Flugbegleitpersonal dabei helfen, den Onboard-Rollstuhl zu schieben. Dem Personal ist es aber nicht gestattet beim Toilettengang Hilfe zu leisten oder den Passagier zu heben.
Wegen der geringen Größe des Bordtoilettenraums kann der Onboard-Rollstuhl nur bis zur Toilettentür gefahren werden kann. Alle Bordtoiletten verfügen aber über Haltegriffe und die Tür geht nach außen hin auf. Dies erleichtert den Übergang vom Rollstuhl zur Toilette, da man an den Griffen gleich Halt findet.
Sollte der verhinderte Zugang zur Toilette auf einem langen Flug ein Grund zur Besorgnis sein, sollte man dieses Problem rechtzeitig mit dem Hausarzt besprechen. Eine weitere Option ist ein Reisebegleiter, der beim Gang zur Toilette Hilfe leisten kann.
Sitzplätze
Die Fluggesellschaft wird in den meisten Fällen je nach der von Ihnen benötigten Unterstützung kostenlos einen geeigneten Platz für Sie reservieren. Der ausgewählte Sitzplatz wird sich in der Nähe einer Toilette befinden und eine zurückklappbare Armlehne haben. Sollten Sie einen Reisebegleiter haben, wird dieser einen Sitz neben Ihnen bekommen.
Reisebegleiter
Reisebegleiter müssen über 16 Jahre alt und körperlich dazu in der Lage sein, in einem Notfall Unterstützung zu leisten. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie einen Reisebegleiter benötigen, bedenken Sie bitte folgendes – wenn Sie ohne Begleitung reisen, sollten Sie in der Lage sein, die unten aufgeführten Situationen selbständig zu meistern:
- Den Sicherheitsgurt selbst anlegen
In einem möglichen Notfall in der Lage sein:
- die Sauerstoffmaske anzulegen
- die Rettungsweste unter dem Sitz hervorzuholen und anzuziehen
- das Flugzeug, eventuell über Notausgänge, verlassen zu können
Sollten Sie in einer oder mehreren dieser Situationen auf Hilfe angewiesen sein, sollten Sie sich für einen Reisebegleiter entscheiden, da Ihnen das Flugpersonal hierbei nicht behilflich sein kann und Sie in einem Notfall nicht die Unterstützung bekommen, die Sie benötigen.
Weiterreise vom Flughafen Palma
Nach Ihrer Ankunft am Flughafen in Palma muss noch die Weiterreise zu Ihrem Zielort bewältigt werden. Hierfür gibt es mehrere Optionen.
Behindertengerechte Mietwagen am Flughafen Palma
Obwohl es auf Mallorca eine große Auswahl an Mietwagenanbietern gibt, befindet sich die Vermietung von behindertengerechten Fahrzeugen noch in den Anfängen. Im Folgenden sind zwei Verleihfirmen aufgeführt.
Alicante Region Transfers – rollstuhlgerechte Mietwagen
Diese Mietwagenfirma hat ihren Sitz auf dem spanischen Festland und verfügt über rollstuhlgerechte Mietwagen mit abgesenktem Boden, Rollstuhl-Rückhaltesystem und Rampe. Das Fahrzeug ist für die Beförderung von einem Passagier im Rollstuhl + vier weiteren Passagieren ausgestattet. Der Fahrer muss mindestens 21 Jahre alt sein und für die Buchung ist eine Kreditkarte erforderlich. Da das Unternehmen auf den Balearen nur ein Fahrzeug vermietet, ist eine frühzeitige Buchung empfehlenswert.
Um weitere Informationen zu erhalten oder eine Reservierung vorzunehmen, können Sie den Anbieter über folgende Wege erreichen:
Tel: +34 670 368 849
E-Mail: [email protected]
Webseite (englischsprachig): http://www.alicanteregiontransfers.com/wheelchair-accessible-car-hire-ibiza-mallorca/
Rent A Car Kurt – Mietwagen mit Handsteuerung
Dieses Unternehmen vermietet Fahrzeuge mit Handsteuerung und ist am Flughafen von Palma sowie in Porto Cristo ansässig. Für weitere Informationen und um eines der Fahrzeuge anzusehen, können Sie die Website des Unternehmens besuchen: rentacarkurt.com/index.php/de/
Kontaktdaten für Anfragen und Buchung:
E-Mail: [email protected]
Telefon: +34 971 82 10 85
Fax: +34 971 82 08 53
Öffentliche Verkehrsmittel
Bus
Sowohl die Stadtbusse in Palma (EMT – Empresa Municipal de Transports Urban de Palma de Mallorca), als auch die Überlandbusse (TIB – Transport de les Illes Balears) sind behindertengerecht und können von Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Taxi
Informationen über rollstuhlgerechte Taxis finden Sie auf unserer Taxi Seite.
Special Service Request (SSR) codes
Diese Codes finden bei Flughäfen und Fluggesellschaften international Verwendung und können daher dabei helfen, dem Flughafen unmissverständlich mitzuteilen, welche Art von Unterstützung benötigt wird.
| PRM | Passagiere mit eingeschränkter Mobilität |
| WCHC | Passagiere sind nicht selbständig und völlig in der Bewegung eingeschränkt Sie erfordern Hilfe zu Ihren Sitzen und vollständige persönliche Unterstützung Beträgt die Flugzeit länger als 3 Stunden, brauchen Sie eine Begleitperson sowie Hilfe in den Terminalen zwischen Ankunft am Standort und Abflug |
| WCHS | Passagiere die keine Stufen überwinden können, aber im Flugzeug keine Hilfe benötigen Sie brauchen Hilfe vom Terminal bis in die Maschine sowie in den Terminalen zwischen den An- und Abreise- Standorten |
| WCHR | Passagiere die selbständig an Bord der Maschine gehen können (auch Treppen steigen) und sich im Flugzeug frei bewegen können Sie brauchen Hilfe vom Terminal zur Maschine und in den Terminalen zwischen den An- und Abreise- Standorten |
| BLND | Visuelle Behinderungen |
| DEAF | Tauber Passagier |
| DEAF/BLIND | Taube/ Blinde Person die auf die Hilfe einer Begleitperson angewiesen ist |
| DPNA | Passagiere mit intellektuellen oder kognitiven Behinderungen |
| WCMP | Manueller Rollstuhl ohne Batterie |
| WCBD | Trocken-Batteriezellen-Rollstuhl der möglicherweise (De-) Montage erfordert |
| WCBW | Nass-Batteriezellen-Rollstuhl der möglicherweise (De-) Montage erfordert |
Weitere Informationen
Falls Sie für Ihren Mallorca-Aufenthalt Mobilitätshilfen oder andere Hilfsmittel mieten wollen, besuchen Sie bitte unsere Seite Mobilitätshilfen Mallorca.
Informationen zum barrierefreien Sight-Seeing in Palma Stadt finden Sie auf unserer Palma Seite.