Weinprobe auf Mallorca

Mittwoch, September 22nd, 2021

September ist die Zeit der Weinfeste auf Mallorca. Diese bilden den krönenden Abschluss der Weinlese, welche auf der Insel etwas früher stattfindet als in nördlichen Gefilden. Weinliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Ein gutes Tröpfchen kann man auf Mallorca allerdings das ganze Jahr über genießen. Wir haben ein paar Informationen rund ums Thema mallorquinischer Wein für Sie zusammengestellt.

Weinanbau auf Mallorca gestern und heute

Viele verbinden mit Mallorca vor allem Sonne, Strand und Meer. Die Tatsache, dass auf der Insel auch ein reger Weinanbau betrieben wird, ist längst nicht allen bekannt. Jedoch kommen Mallorcas 300 Sonnentage pro Jahr nicht nur den Badeurlaubern zugute – auch für Wein ist das Klima hervorragend geeignet.

Obwohl Weinbau auf der Insel seit langer Zeit betrieben wird, hat sich der mallorquinische Wein erst in jüngerer Zeit einen Namen gemacht. König Jaume I förderte den Weinanbau auf Mallorca bereits im 13. Jahrhundert. Dieser wurde über lange Zeit hinweg weiter betrieben, bis er gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch die Reblausplage vorübergehend ein Ende nahm und anstelle der Weinreben Mandeln und Oliven angebaut wurden.

Es dauerte viele Jahre, bis der Weinanbau wieder aufgenommen wurde und auch dann geschah dies nur in kleinerem Maße, so dass mallorquinischer Wein relativ wenig exportiert wird. Von der Gesamtproduktion der Inselweine werden nur um die 30 Prozent ausgeführt, der Rest wird auf der Insel getrunken. Dennoch ist die internationale Nachfrage gestiegen, da sich die Qualität der mallorquinischen Weine in den letzten Jahren stark verbessert hat.

Im Jahr 2018 erbrachte die mallorquinische Weinlese eine Ernte von 9.907 Tonnen Trauben und die Weinproduktion belief sich auf 6,3 Millionen Liter, der bislang höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen!

Es gibt circa 70 Weingüter auf Mallorca – manche davon befinden sich bereits seit Jahrhunderten im Familienbesitz und viele sind der Öffentlichkeit zugänglich. Die Weinanbaugebiete umfassen eine Gesamtfläche von 1.661 Hektar; es werden dort sowohl einheimische (autochthone) als auch fremde Rebsorten angebaut. Erstere gibt es in großer Vielfalt, allerdings sind davon nur wenige von den Behörden anerkannt und registriert, was die Voraussetzung für eine kommerzielle Vermarktung der daraus hergestellten Weine ist.

Mallorquinische Weinanbaugebiete und Herkunftsbezeichnungen

40 Prozent der auf Mallorca geernteten Trauben werden zu Weinen mit zertifizierter Herkunftsbezeichnung verarbeitet und erhalten das Gütesiegel „Denominación de Origen“ (DO). Die übrigen 60 Prozent werden zu Landweinen. Die mit mallorquinischen Trauben hergestellten und im Anbaugebiet abgefüllten Weine dürfen die Bezeichnung „Vi de la terra Mallorca“ (Wein der Region) tragen.


40 Prozent der auf Mallorca geernteten Trauben erhalten das Gütesiegel „Denominación de Origen“ (DO).


Binissalem wird als mallorquinische Weinhauptstadt bezeichnet – die Region, zu der auch Sencelles, Santa Maria  del Camí, Consell und Santa Eugènia  gehören, wurde 1991 als erste zu einem anerkannten Weinbaugebiet ernannt. Mit einer Anbaufläche von circa 608 Hektar ist dies die größte Weinanbauregion Mallorcas. Um die geschützte Herkunfts- und Gütebezeichnung D.O. Binissalem zu erhalten, muss ein Rotwein zu mindestens 50 Prozent aus der Manto Negro Traube bestehen, während ein Weißwein mindestens 50 Prozent der Traube Prensal Blanc (Moll) beinhalten muss.

Ein weiteres, seit 1999 anerkanntes Weinanbaugebiet ist Pla i Llevant. Mit einer Anbaufläche von 347 Hektar umfasst es die Orte Algaida, Ariany, Artà, Campos, Capdepera, Felanitx, Llucmajor, Manacor, Maria de Salut, Montuiri, Muro, Petra, Porreres, Sant Joan, Sant Llorenc, Santa Margalida, Sineu und Villafranca de Bonany. Hier werden unter anderem Manto-Negro, Callet, Fogoneu und Prensal Blanc angebaut. Anerkannte Weine aus dieser Region tragen das Gütesiegel D. O. Pla i Llevant.

Das 2002 anerkannte Anbaugebiet Serra de Tramuntana – Costa Nord ist mit einer Anbaufläche von circa 11 Hektar das kleinste der Insel. Angebaut werden unter anderem Callet, Manto Negro, Malvasía und Prensal Blanc. Zertifizierte Weine aus dieser Region erhalten die Herkunftsbezeichnung Vi de la terra Serra de Tramuntana – Costa Nord.

Weinprobe auf Mallorca

Viele der mallorquinischen Weingüter können das ganze Jahr über besichtigt werden, worin eine Weinprobe selbstverständlich inbegriffen ist. Dies kann man entweder auf eigene Faust tun, oder eine Fahrt entlang der mallorquinischen Weinstraße quer durch das Weinanbaugebiet Binissalem buchen, bei der verschiedene Zwischenstopps an ausgewählten Weingütern gemacht werden. Die Weinstraße „Routa del Vi“ verläuft parallel des Tramuntana Gebirges von Santa Maria del Camí über Consell bis nach Binissalem.

Die mallorquinische Weinernte beginnt bereits Ende August, allerdings reifen manche Trauben auch bis Mitte Oktober. Wer zur Weinlesezeit auf Mallorca ist, sollte versuchen, einem der zahlreichen Erntefeste einen Besuch abzustatten, bei denen oft bis spät in die Nacht mit Wein, Musik und Tanz gefeiert wird. Eines der größten und wohl das berühmteste Weinfest auf Mallorca ist die Festa des Vermar in Binissalem – die Festlichkeiten erstrecken sich über zwei Wochen hinweg. Coronabedingt fallen sie dieses Jahr allerdings etwas kleiner und ruhiger aus als zu gewöhnlichen Zeiten.

Wer es nicht auf die Weingüter selbst schafft, kann die lokalen Weine auf der ganzen Insel auch in vielen Restaurants verköstigen. Außer den zertifizierten Weinen wird hier oft ein guter und günstiger Wein des Hauses als Tafelwein ausgeschenkt. Zudem gibt es in den zahlreichen Weinlokalen in Palma die Möglichkeit, eine große Auswahl von lokalen Weinen verschiedener Preisklassen und geographischen Ursprungs zu verkosten und zu genießen.


Mallorquinische Reben und Weine

Behördlich registrierte Rotweinreben:

Manto Negro – die wahrscheinlich wichtigste mallorquinische Rebsorte, deren große, rote Beeren einen leichten, harmonischen Wein produzieren und die hauptsächlich um Binissalem und an der Ostküste angebaut wird. Da die Manto Negro Traube nicht viel rote Farbe abgibt, wird sie oft mit Callet oder ausländischen Rebsorten gemischt.

Callet – eine robuste Rebsorte, deren Hauptanbaugebiet die Gegend von Felanitx ist. Die Callet Traube wird meist mit anderen Rebsorten kombiniert.

Gorgollassa –  eine sehr alte Rebenart, die in den 80er Jahren wiederentdeckt wurde.

Fogoneu: Hauptanbaugebiet Felanitx. Diese hat Ähnlichkeit mit der französischen Gamay Traube, aus der der berühmte Beaujolais Wein erzeugt wird.

Rotweine machen ungefähr 70 Prozent der mallorquinischen Weine aus. Bekannte Namen sind z.B. Anima Negra (schwarze Seele), der bislang berühmteste und erfolgreichste Wein der Insel, Moragues, Binigrau, Obac oder Veran.

Behördlich anerkannte weiße Rebsorten:

Prensal Blanc (auch Moll genannt): wächst hauptsächlich in der Gegend um Binissalem. Frisch und fruchtig.

Giró: leicht rötliche Färbung (Giró Ross)

Malvasiá de Banyalbufar: eine der ältesten Rebsorten mit sehr aromatischem Geschmack, die einst bereits als ausgestorben galt

Der Weißwein Binigrau Nounat gilt als Geheimtipp!


 

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